Berechnungen ¦ Maya Kultur ¦ Teil 2


Ek Chuah | Darstellung der Maya-Gottheit für Handel und Krieg

4. Februar 2018 | Tulum. Von den abstrahierenden Überlegungen zum Dualismus zurück zu den Stufen der Maya-Tempel, ihren Gottheiten, den astrologisch/mathematischen Berechnungen und ihrer Infrastruktur.
Der Ort der Maya-Stätte in Cozumels Zentrum liegt genau um ein vielfaches von 52 (wie zuvor erwähnt sind 52 Jahre der Zeitraum, den die beiden Maya-Kalender orientiert an Sonne und Mond benötigen, um sich zu treffen) von der Küste westlicherseits gemessen. Die Thesen der bisherigen Forschung gehen jedenfalls davon aus, dass das Konstruieren von Städten, Infrastruktur und religiösem Bauten stark von der spirituellen Welt dominiert ist, diese wiederum fußt auf handfesten astrologischen und mathematischen Berechnungen. So lässt sich an den baulichen Überresten erkennen, dass die Orte unter Berücksichtigung der vier Himmelsrichtungen entworfen wurden. Jeder Ort ist also faktisch eine Art Kompass, der es den Menschen ermöglichte sich leicht zu orientieren, zumeist begleitet vom Wissen um Sonnenstand, Mondposition, z.B. Lage des Jupiters, des Polarsterns und anderer Gestirne sowie lokal bedingtes Wissen über Zyklen der Winde.→ weiterlesen

Eine gute Frage ¦ Maya Kultur ¦ Teil 1


Stateless | Punta del Sur | Isla Cozumel | 01.02.2018


3. Februar 2018 | Isla Cozumel | Tulum Die Isla Cozumel war die am weitesten nach Osten ausgedehnte Ort der Maya-Kultur. Cozumel selbst wurde ca. im Jahre 800 durch die Maya besiedelt. Zuvor gab es auch karibische Menschen, die die Insel frequentierten, jedoch nur unregelmäßig und v.a. als Jagdgebiet, da die reichhaltige Dschungelvegetation eine für die Ernährung bedeutende Reserve darstellte.
Die Maya-Kultur kannte zu dieser Zeit bereits hydro-kulturelle Anbaumethoden, was sie befähigte auf der Insel Mais und weitere Pflanzen zu kultivieren. Die Besiedelung war für sie v.a. von spiritueller Bedeutung, was heute noch die Ruinen von Tantun Cozumel (San Gervasio), im Zentrum der Insel, bezeugen. San Gervasio ist der Name des späteren mexikanischen Landbesitzers. → weiterlesen

Mit Sicherheit „Maya“

Cancun | Zona Hotelera | 30.01.2018
29.1.2018 | Berlin, Flughafen Tegel. Frühaufstehen gehört ja irgendwie zum leicht fröstelndem Gefühl am Beginn von Reisen. In Begleitung diesen Gefühls dann jedoch von einer Maschinenpistole, in dessen Schlinge ein Uniformierter steckt, angesprochen zu werden, weil das Gepäck deines Mitreisenden für weniger als 5 min. neben dir auf einem Wartesitz liegt, wirkt diesem Frösteln nicht entgegen. Es wird vielmehr auf eine gesellschaftliche Ebene gehoben, die darauf verweist, dass Angst und Mobilisierung gegen einen inneren, permanenten Feind, Teil von Herrschaft ist. Auch der anschließende Scherz der zwei Polizisten zur Auflockerung des angenommenen Bedrohungspotenzials ändert daran nichts.→ weiterlesen

Rebell: Dean Reed

Es reicht nicht aus, nur Lieder zu singen, Gedichte zu schreiben oder Bilder zu malen; es ist darüber hinaus erforderlich, aktiv am Kampf für den Weltfrieden teilzunehmen und seine Kunst, sein Leben all denjenigen Menschen zu widmen, die für ihre nationale Befreiung und Unabhängigkeit eintreten.1

GASTBEITRAG | Andrea Witte | Dean-Reed-Archiv Berlin | 13.06.2017. Das Leben und Wirken von Dean Reed spielte sich vor dem Hintergrund des Kalten Krieges ab, in einer bipolar geteilten Welt. Geteilt waren auch die Reaktionen, die er hervorrief: die einen liebten und verehrten ihn, nicht nur als Künstler, sondern weil er sich an der Seite der Unterdrückten engagierte und mit spektakulären Aktionen Aufmerksamkeit auf Ungerechtigkeiten lenkte, andere verachteten ihn dafür, schwiegen ihn tot oder versuchten ihn lächerlich zu machen. Wer war dieser Mann, der so polarisierte?→ weiterlesen

Rebell: Camilo Torres

Warum sollen wir streiten, ob die Seele sterblich oder unsterblich ist, wenn wir beide wissen, dass Hunger tödlich ist.*

Kreuzberg | 12.07.2016. Befreiungstheologe, Soziologie-Dozent und eigent­lich katholischer Priester, darüberhinaus Aktivist der 1964 gegründeten kolumbianischen Guerillaorganisation ELN. Eine aus heutiger Sicht höchst ungewöhnliche Kombination an Beschreibungen. Und doch, für Camilo Torres kein Widerspruch. → weiterlesen

Rebell: Paco Ignacio Taibo II

Nein, es gibt keine alleinigen Wahrheiten, und auch keine endgültigen Kämpfe, aber es ist immer noch möglich, uns an möglichen Wahrheiten zu orientieren, im Gegensatz zu den offen­sichtlichen Nichtwahrheiten, und diese zu bekämpfen. Es ist möglich, einen Teil der Wahrheit zu sehen, sie aber nicht als solche zu erkennen. Aber es ist unmöglich, das Böse zu betrachten und es nicht als solches zu erkennen. Das Gute existiert nicht, aber das Böse, glaube ich, oder fürchte ich, schon.*

Kreuzberg | 04.05.2016. Ein Schalk in Nacken, ein dominanter Schnauzer unter der Nase, ständig eine Zigarette im Mundwinkel, umgeben von einem Buch oder einer Zeitung, erzählt uns Paco Ignacio Taibo II seine Geschichten käm­pfender Menschen mit [Selbst-]Bewusst­sein im täglichen Fahrwasser kapitalistischer Unwegbarkeiten oder politischer bzw. kultureller Enge. Es ist oftmals eine in Kriminalroman verpackte Reise über den gesamten Globus, den Spuren revolutio­närer Anliegen folgend. → weiterlesen

Rebell: Joe Strummer

Well, I‘m running // police on my back
I‘ve been hiding // police on my back
There was a shooting // police on my back
And the victim, well // he won’t come back
What have I done?
*

Kreuzberg | 24.07.2015. »The Future is un­written« ist ein 2007 veröffent­lichter, montierter Dokumentarfilm über den charismatischen Sänger der britischen Punk-Band »The Clash«. Joe Strummer, Sohn eines britischen Diplomaten, starb im Jahre 2002 im Alter von 52 Jahren überraschend an einem Herzfehler, der sein Leben lang unentdeckt geblieben war. The Clash sind möglicherweise die einflussreichste britische Punkband der späten 1970er/1980er Jahre. Sie lieferten den Soundtrack einer aufbegehrenden, rebellischen Bewegung, die nicht zum Establishment gehören wollte. → weiterlesen

Rebell: Augustin Souchy

Mein herrschaftsfreies Streben galt stets der Errichtung
einer gewaltlosen Ordnung an Stelle der organisierten
Gewalt.
*

Kreuzberg | 9.03.2015. »Die lange Hoffnung«, so der Titel eines von der Medienwerkstatt Freiburg 1983 produzierten Dokumentarfilms mit der schweizer Anarchistin Clara Thalmann und einem der bekanntesten deutschsprachigen Anarchisten, Augustin Souchy. Beide begaben sich nach Spanien, um an Orten des Spanischen Bür­ger­­krieges, der internationalen Kampf­­­front gegen den Faschismus, an denen sie selbst kämpften, Erinnerungen nachzugehen und erneut in heftige Debatten zu geraten.
Der »Student der Revolution«, wie sich Souchy selbst bezeichnete, war in der Zeit des Spanischen Bürgerkrieges im internationalen Büro der Internationalen Arbeiter-Assoziation [IAA] tätig, da er schon zu dieser Zeit autodidaktisch zahlreiche Sprachen erlernt und einige Male vor dem Putsch Francos 1936 Spanien bereist hatte. → weiterlesen

Rebellin: Mercedes Sosa

Es ändert sich das Oberflächliche, es ändert sich das Grundsätzliche, es ändert sich die Art zu denken, es ändert sich alles in dieser Welt.*

Kreuzberg | 28.05.2014. »La negra«, so der liebvoll von ihrem Publikum zugerufene Spitzname von Mercedes Sosa, eine der wohl bekanntesten lateinamerikanischen Sängerinnen. Ihre in Europa oftmals als Folklore titulierte Musik war Bestandteil des »Nuevo Canciónero«, der neuen Liedersammlung Argentiniens.
»Die Bewegung neue Liedersammlung kämpft für die Verwandlung der aktuellen engverknüpften Liedes mit der Kultur des Volkes in ein unveräußerliches nationales, kulturelles Gut. Bestätigend, dass die Kunst, wie das Leben selbst, sich in permanenter Bewegung und Umwandlung befinden sollte und deshalb sind wir auf der Suche nach der Integration der volkstümlichen Liedersammlung in die kreative Entwicklung des Volkes. Dieses kulturelle Gut soll das Volk in seinem Werdegang begleiten, seine Träume ausdrücken wie auch seine Freude, seine Kämpfe und seine Hoffnungen.«**→ weiterlesen