Get up, stand up:
stand up for your rights!
Get up, stand up:
don’t give up the fight!
Preacher man, don‘t tell me,
Heaven is under the earth.
I know you don‘t know
What life is really worth.*
Kreuzberg | 28.8.2012. Die Popularisierung des Reggae wird maßgeblich auf den Sohn eines englischen weißen Offiziers fortgeschrittenen Alters und einer jungen Jamikanerin zurückgeführt: Bob Marley.
Der auf Jamaika aufgewachsene Marley lernte zunächst den Beruf eines Mechanikers, widmete sich dann aber Ende der 1960er mehr und mehr der Musik. Mit der Gruppe »The Wailers« entwickelte sich aus dem stakkatoartiken Ska der getragenere Reggae, der eng mit der Rastafari-Bewegung verwoben ist. Eine religiöse Interpretation der Bibel, die auch für die Befreiung der Schwarzen mit pazifistischen Mitteln eintritt. Teil dieses religiösen Ansatzes sind u.a. die Dreadlocks der Anhänger_innen. Marley ist wohl bis heute der bekannteste Musiker dieser pazifistischen, kultur-politischen Bewegung. In den Texten sind Rassimus, Polizeiwillkür, Frieden und der Bezug auf afrikanische Kultur als Wurzel ihrer Identität vorherrschend.
Mit Songs wie »Buffalo Soldier«, »I shot the Sheriff« oder »No woman, no cry« ging Marley in die Musikgeschichte ein.
Marley hatte zahlreiche Kinder, unter anderem auch Adoptivkinder. Einige seiner Nachkommen formen heute die Band »Ziggy Marley and the Melody Makers«, die auch musikalisch an das Erbe ihres Erzeugers anknüpfen.
»Marley hatte zwölf Kinder offiziell anerkannt, elf leibliche und ein adoptiertes; diverse Angaben aus seinem Heimatort und seinem näheren Umfeld variieren jedoch zwischen 22 und 46 leiblichen Kindern.«** Ob dies ebenfalls mit seiner religiösen Überzeugung zu tun hatte oder aber einfach nur ein ausgelebtes patriarchales Verhalten war oder ins Reich der Mythen gehört, lässt sich im Rückblick kaum einkreisen.
Bis heute Teil der Reggae-Kultur sind einerseits die Farben Grün/Gelb/Rot sowie der entspannte Genuss von Marihuana – immer noch in vielen Gesellschaften eine unter Strafverfolgung stehende Droge. Die Hymne »Legalize it!« (zusammen mit Peter Tosh) ist bis heute Ausdruck der Forderung nach Legalisierung von Marihuana. Eines von Marleys expliziet politischen Stücken »Get up, Stand up« ist die Hymne von Amnesty International geworden.
1976 kam es zu einem Mordanschlag gegen Marley und seine Familie in seinem Haus, im Vorfeld eines Friedenskonzertes, das Marley dann trotz Schussverletzung anschließend absolvierte.
1980 – auf dem Höhepunkt seiner Bekanntheit – wurde bei Marley schwarzer Hautkrebs sowie ein Befall innerer Organe durch Metastasen bescheinigt. Er erkrankte schwer, begab sich nach Bayern zur Behandlung des Krebs, was für den religiösen Marley schwer wog, da die Chemotherapie u.a. zum Ausfall seiner Rasta-Haare führte.
Stark geschwächt, wollte er in Jamaika in Ruhe sterben, verstarb aber auf dem Weg dorthin bei einer Zwischenlandung in den USA.
Seine sterblichen Reste wurden in sein Heimatort Nine Miles überführt und dort in einem Mausoleum beigesetzt.
Informationen
Wikipedia | Bob Marley
Website | Bob Marley
Mit Bob Marley on Tour | Teja Schwaner | 1976
Biografische Skizze auf Rasta-Revolution
Buchtips
Bob Marley | Catch a fire | Timothy White | Koch | 1993
No Woman, no cry | Mein Leben mit Bob Marley | Biografie | Rita Marley, Silvia Morawtz und Werner Schmitz| Edel Germany | 2010
Bob Marley | Soul-Rebell | David Burnett, Chris Salewicz | Fotoband | Schwarzkopf & Schwarzkopf | 2009
Rastafari: Von Babylon nach Afrika. | Geschichte, Hintergründe und Werte der Rasta-Bewegung | Volker Barsch | Ventil Verlag | 2003
Breites Wissen | Die seltsame Welt der Drogen und ihrer Nutzer | Ingo Niermann, Adriano Sack | Eichborn Verlag | 2007
Filmtips
Marley | Musik-Dokumentation | Kevin McDonald | 2012
Countryman | Verschollen im Dschungel | Spielfilm | Dickie Jobson | Jamaika 1982
Roots, Rock, Reggae | Documentation (english) | Jeremy Marre | 1977
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Informationen zum Projekt »IKONEN ZUM ANFASSEN«
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