Man muss sich immer auf die Seite der Ehre und Gerechtigkeit stellen. Das ernährt den Geist und macht ihn unbesiegbar.*
Kreuzberg | 28.8.2013. Die FSLN, die nationale sandinistische Befreiungsfront siegte am 19. Juli 1979 nach jahrelangem Guerilla-Kampf endgültig gegen die 43 Jahre andauernde Somoza-Diktatur in Nicaragua. Nicht nur der von den USA protegierte Präsident Anastasio Somoza Debayle musste abtreten, auch durchlebte das kleine mittelamerikanische Land nach der Befreiung in den folgenden Jahren zahlreiche Reformen im Bereich der Landverteilung, der Gesundheit und der Alphabetisierung. Namensgeber der revolutionären Guerilla und heutigen Partei war Augusto Cesár Sandino. Geopolitisch war die »nicaraguanische Revolution« bedeutend, weil es die imperialistische Vormachtstellung der USA im »Hinterhof« Lateinamerika schwächte und damit Beispiel für die Möglichkeit eines kleinen Landes war, sich von militärischen Besatzungsplänen und ökonomischer Ausbeutung einer Weltmacht befreien zu können.
Augusto César Sandino wurde am 18. Mai 1885 als Sohn eines Kaffeebauern geboren und verdingte sich in den 1920er Jahren als typischer Arbeitsmigrant; Richtung Norden ziehend als Rum-Lagerarbeiter in Honduras, als Knecht der United Fruit Company in Guatemala sowie als Erdölarbeiter in Mexico. Schon mit 17 Jahren hatte er 1912 die erste Intervention von US-Streitkräften in Nicaragua erleben müssen und wurde nicht zuletzt dadurch geprägt. 1926 erfolgte dann die zweite Intervention der USA in Nicaragua, die bis 1933 andauerte. Über 6.000 Marines des US-Militärs besetzten faktisch Nicaragua.
Als Minenarbeiter organisierte Augusto Cesár Sandino im selben Jahr lokalen Widerstand und bildete mit anderen Mitstreitenden die »Grupo Armado Liberal«. 29 ihrer Mitglieder versuchten am 2. November 1929 in der Stadt »El Jícaro« eine bewaffnete Aktion durchzuführen, zogen sich dann aber an die Grenze zu Honduras zurück.
Gegen die Besatzung der USA kam es zu breitem Widerstand, u.a. zunächst durch die liberale Partei Nicaraguas und entsprechender bewaffneter Einheiten. Als die liberalen Kreise 1929 jedoch mit den USA ein Abkommen schlossen, kämpfte im Norden des Landes das »Ejército Defensor de la Soberanía Nacional« [Verteidigungsheer der nationalen Souveränität] weiter gegen die US-Besatzung für die Befreiung Nicaraguas. Als »General der freien Menschen« [General des los Hombres libres] führte Augusto Cesár Sandino bis zu 6.000 bewaffnet Kämpfende in dieser Zeit gegen die Besatzung. Durch Politiker der liberalen Partei, die zuvor den Pakt mit den USA geschlossen hatten und aus deren Reihen anschließend der Präsident hervorging, wurde Sandino und weitere Kämpfer durch Verrat am 21. Februar 1934 ermordet. Die Mörder waren von der Nationalgarde Anastasio Somoza Garcías…
Informationen
Wikipedia | Augusto César Sandino
Portal amerika21
FDCL – Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V.
Lateinamerika Nachrichten
ila – Informationsstelle Lateinamerika e.V.
Buchtips
Sandino – Der General der Unterdrückten | Eine politische Biographie | Frank Niess | Zenodot Verlagsgesellschaft | 1989
Die offenen Adern Lateinamerikas | Die Geschichte eines Kontinents | Eduardo Galeano | Peter Hammer Verlag | 1991
Filmtips
Sandino | Spielfilm | Miguel Littín| 1989
Anspieltips
Abril en Managua | Konzert 1983 | Managua/Nicaragua
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Informationen zum Projekt »IKONEN ZUM ANFASSEN«
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